richtig.

nachhaltigkeit im blickpunkt

 

Richtig. Soziale und ökologische Nachhaltigkeit im Kaffeebusiness.  

Um Nachhaltigkeit in der recht komplizierten und unübersichtlichen Kaffeewelt beurteilen zu können, müssen sowohl soziale als auch ökologische Aspekte der Wertschöpfungskette Kaffee betrachtet werden. Gleichzeitig darf die ökonomische Nachhaltigkeit aller Handelspartner:innen nicht außer Acht gelassen werden. Wir streben nach dem Aufbau eines nachhaltigen Systems, das uns noch viele, viele Jahre guten und fairen Kaffees garantiert.

 

 

kaffeehandel

fairness und soziale nachhaltigkeit

 

Der Kaffeehandel ist ein äußerst komplexes und volatiles Geschäft. Es ist nicht leicht, den Überblick über Fairness entlang der Wertschöpfungskette zu behalten oder Fairness überhaupt zu bemessen. Fair trade, direct trade, Bio oder nicht: es gibt viele offizielle und inoffizielle Siegel, die heute auf Kaffeetüten handwerklicher und industrieller Röster:innen strahlen. Doch die Entscheidung über deren genaue Rahmen, Interpretation und letztlich die Konsequenz in ihrer Einhaltung bleibt nicht selten bei den Röster:innen und ihren Idealen liegen. Uns liegt es weniger an marketingwirksamen und häufig inkonsequenten Siegeln, sondern an Werten, für die wir eintreten und die wir leben möchten:

Fairness, Nachhaltigkeit und Transparenz.

 

Als noch sehr junge, und kleine Rösterei ist es nicht leicht, vertrauensvolle und direkte Handelsbeziehungen aufzubauen und diese im Sinne der Nachhaltigkeit aller zu finanzieren. Rohkaffeemengen, Unternehmensentwicklung und Findung des eigenen Sortiments erfordern zu Beginn noch eine gute Portion Flexibilität. Dazu kommt, dass gleichzeitig, aller scheinbarer Einfachheit zuwider, ein direkter Handel nicht immer mit höheren Produzent:innen-Erträgen zu vereinbaren ist, wenn die mangels containerfüllender Mengenabnahmen und aufgrund fehlender Logistik-Kenntnisse seitens der Kaffeeröster:innen entstehende Mehrkosten dieses Ziel zunichte machen. Denn infolge eben dieser Mehrkosten müssen wiederum entweder Produzent:innen-Erträge gesenkt oder Röstkaffeepreise erhöht werden und das schlägt am Ende entweder auf die Qualität oder auf die soziale Nachhaltigkeit des Kaffees. Somit wird durch das Streben nach einem „direct trade“-Siegel nicht zwangsläufig das grundlegende und viel wichtigere Ziel verfolgt, den Kaffeebauer:innen feste und höhere Erträge zu garantieren.

Daher gilt für uns vielmehr:

Wir streben den direkten Handel zu unseren Produzent:innen an, wenn dieser ihm einen höheren und letztlich faireren Ertrag garantiert und wir gleichzeitig die von uns gewünschte, sehr hohe Qualität des Kaffees sicherstellen können. Aus diesem Grund nehmen wir in Zukunft den in der Branche leider etwas verschwenderisch verwendeten und überstrapazierten Begriff nur für Kaffees in den Mund, von denen wir ehrlich behaupten können, sie zu 100% direkt zu beziehen. Viel wichtiger als der direkte Bezug, ist es, die Menschen hinter unserem Kaffee zu kennen, mit ihnen im engen und direkten Kontakt zu stehen und ihre Bedürfnisse ernst zu nehmen. Wertvolle Unterstützung von transparenten und fairen Zwischenhändler:innen lehnen wir nicht kategorisch ab, sondern bewerten die Wertschöpfungskette unserer Kaffees im Ganzen.

Dennoch sind wir stolz, unseren guatemaltekischen Kaffee von der Kooperative Adenisa und den brasilianischen Kaffee von der Fazenda Matão bereits in direkten und vertrauensvollen Handelsbeziehungen beziehen zu können. Das entspricht über 85 % unseres gerösteten Röstkaffeevolumens. Alle anderen Kaffees beziehen wir ausschließlich über Kooperationen mit transparent und fair handelnden Partner:innen, die langjährige und vertrauensvolle Beziehungen zu qualitativ hochwertigen, lokalen Farmen, Kooperativen oder Kleinbauer:innen pflegen. Dort wird vor Ort Infrastruktur und Entwicklung gefördert und ein inhaltlicher und qualitativer Mehrwert geschaffen. Gleichzeitig gilt, dass Spezialitätenkaffees entsprechend ihrer Qualität um ein Vielfaches höher vergütet werden, als Kaffees herkömmlicher Qualität und somit der Handel mit Spezialitätenkaffees in sich bereits anders und fairer strukturiert ist:

Qualität wird hier finanziell wertgeschätzt.

Unser Ziel ist es, unser Wissen in der Kaffee-Logistik zu erweitern und 100% unseres Rohkaffees auf direkten Handelswegen zu beziehen, um noch näher an den Kaffeeproduzent:innen zu sein und sie dadurch in nachhaltigem Wachstum und Weiterentwicklung zu fördern.

Wir möchten diesen Weg ab hier transparent mit euch teilen und euch zeigen, wie der Handel mit hochwertigen Spezialitätenkaffees nachhaltig aussehen und funktionieren kann.

Kommt mit!

 

 

 

kaffee und umwelt

ökologische nachhaltigkeit

 

Ein weiterer wesentlicher Aspekt bei der Produktion und dem Handel mit Kaffee kommt der ökologischen Nachhaltigkeit zu. Neben Umweltaspekten durch Transport und Verarbeitung der Ware, steht hier der ökologische Anbau im Vordergrund.

Eine erste Abhilfe können hier Bio-Zertifizierungen mit entsprechenden Siegeln schaffen, die Rahmenbedingungen festlegen, unter denen Produzent:innen ihre Ware mit dem Siegel bewerben und verkaufen können. Wir stehen dem positiv gegenüber und stellen bereits einen beachtlichen Teil (Kaffees aus Guatemala und Yirgacheffe, Äthiopien) unseres Gesamtvolumens mit bio-zertifizierten Rohkaffees.

Gleichzeitig ist es als kleines und junges Unternehmen im Sinne eines gesunden Wirtschaftens nicht immer einfach, Biozertifikate finanziell zu stemmen. Ein Bio-Siegel fehlt dem Unternehmen zwoo Kaffeeröster bisher. Wir haben uns zu Beginn dafür entschieden, hochwertige Spezialitätenkaffees zu direkten oder zumindest sozial fairen Großhandelsbedingungen einzukaufen und den sozialen Aspekt unseres Kaffees mit unseren finanziellen Mitteln zu unterstützen. Das Investment in die Eigenzertifizierung durch ein Bio-Siegel stand in unserer Priorisierung hinten an, wenn gleich wir beim Rohkaffeebezug bio-zertifizierte Kaffees einschließen und stetig fördern. Genauso geht es übrigens vielen Kleinbauer:innen in den Ursprungsländern unserer Kaffees, die aus finanziellen Gründen noch nicht über biologische Zertifikate verfügen, auch wenn sie bereits überwiegend unter entsprechenden Bedingungen produzieren.

So sind unsere nächsten Schritte, die biologische Sparte unseres Kaffeesortiments weiter auszubauen und uns mittelfristig die Bio-Zertifizierung zu ermöglichen, welche die ökologische Nachhaltigkeit unserer Kaffees leichter ersichtlich macht.


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  • Lukas am

    danke fuer die Einblicke. Im Sinne der Transparenz faende ich es auch fair einen Einblick in die Wertschoepfung zu bekommen. Von den 50 plus Euro pro kg, wie viel landet davon am Ende bei den ProduzentInnen und wie viel bei euch? Wie viel geht fuer Steuer, Roesten etc. drauf. Es gibt hier bereits Roestereien die hier Vorbild sind und ich freue mich, falls ihr euch hier anschliessen wollt :)


wie siehst du das?